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bLüheNDe schLüsseLbLUmeN
                    b L ü h e N D e   s c h L ü s s e L b L U m e N
                     UND eiN satz kaLte ohreN
                     U N D   e i N   s a t z   k a L t e   o h r e N
           Es hat nochmals heruntergeschneit, der Etzel ist weiss; als
           E s  hat  nochmals  herunt er geschneit ,  der  Etzel  ist  w eiss;  als
        ich heute Morgen von der Burghalde ins Dorf hinunter wan-
        ich heut e Mor gen v on der Bur ghalde ins Dorf hinunt er w an -
        derte, waren da die blühenden Wiesen, etwas bedröppelt von
        dert e, w ar en da die blühenden Wiesen, etw as bedr öppelt v on
        den Schneeflock en s ahen die Schlüsselblumen aus - und ich
        den Schneeflocken sahen die Schlüsselblumen aus - und ich
                 är
                  e nicht dumm gew
                                  esen, die K
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                                            appe mitzunehmen;
        dacht
        dachte: 'Wäre nicht dumm gewesen, die Kappe mitzunehmen;
        so handelst Du Dir halt einen Satz kalte Ohren ein' - die Musik
        so  handelst  Du  Dir  halt einen Satz kalt e Ohr en  ein' -  die  Musik
        der Sprache, immer dabei, bei jedem Schritt.
        der Spr ache, immer dabei, bei jedem Schritt .
           Ein Satz kalt e Ohr en? W oher kam dieser Ausdruck? Ja klar ,
           Ein Satz kalte Ohren? Woher kam dieser Ausdruck? Ja klar,
        Querverbindung zu zwei kleinen Notizen auf meinem Pult -
        Querv erbindung zu zw ei kleinen No tizen auf meinem Pult -
                                        in
                                               schoss
                                          Bäch
                                   Mann
                    okalzeitung:
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        heute in der Lokalzeitung: 'Ein Mann in Bäch schoss auf eine
        heut
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        v
        vorbeifahrende Polizeipatrouille, löste einen Grosseinsatz aus'
                ende Polizeipatr
         orbeif
                                                osseins
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                                       e einen Gr
                              ouille, löst
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        - und die ander e: Gest ern beim Einkauf en unt er Quar ant äne -
        - und die andere: Gestern beim Einkaufen unter Quarantäne-
        bedingungen, w as st and da? Ein Extr a-St and mit w ohl fünf -
        bedingungen, was stand da? Ein Extra-Stand mit wohl fünf-
        zig Flaschen, gerade da, wo alle Leute vorbeikommen - eine
        zig  Flaschen,  ger ade  da,  w o  alle  L eut e  v orbeik ommen  -  eine
        Sonderaktion Ballantine's. Es schauderte mich wirklich - ist dies
        Sonder aktion Ballantine' s. E s schaudert e mich wirklich - ist dies
        derart selbstverständlich noch in unseren Gewohnheiten, im-
        der art selbstv erst ändlich noch in unser en Gew ohnheit en, im -
        mer noch, auch hier, unter diesen Umständen? Da ist ein Riss
        mer noch, auch hier , unt er diesen Umst änden? Da ist ein Riss
        am C engalo.
        am Cengalo.
           Unserer Heimatsprache sind so viele kleine Ausdrücke ver-
           Unser er Heimatspr ache sind so viele kleine Ausdrück e v er -
        traut: 'Pass nur uuf, dä tuet Der dänn d'Chnöpf scho no ii', 'Wer
        tr aut: 'Pass nur uuf , dä tuet Der dänn d' Chnöp f scho no ii' , 'W er
        nicht hören will, muss fühlen', oder eben 'Du hättest einen Satz
                                                 est einen Satz
        nicht hör
               en will, muss fühlen'
                                , oder eben 'Du hätt
        w
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                      er
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                       dient
         arme Ohr
                  en v
        warme Ohren verdient' - dies war halt Teil unseres Kinder- -
                                                    es K
                                            eil unser
                                                        inder
        lebens, aus zw ei früher en Gener ationen mit genommen, als
        lebens, aus zwei früheren Generationen mitgenommen, als
        Grossvater Bamert noch mit dem Puur Lacher am Etzel einen
        Gr oss v at er Bamert noch mit dem Puur L acher am Etzel einen
        Schnaps trank, am Küchentisch unter Männern, und fragte:
        Schnaps tr ank, am Küchentisch unt er Männern, und fr agt e:
        'W eisch, ich bruuche e F r au, eini w o cha schaff e und s' Muul zue
        'Weisch, ich bruuche e Frau, eini wo cha schaffe und s'Muul zue
                               e würsch mer gää?'
              eli v
                         öcht
        häd - weli vo Diine Töchtere würsch mer gää?'
                             er
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        häd - w
           K ein einf aches Erbe, lieber V at er , liebe Mutt er , doch w as wir
           Kein einfaches Erbe, lieber Vater, liebe Mutter, doch was wir
        doch nicht alles lernen k
                                              egen! Ich will Euch
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                                en, genau des
                            onnt
        doch nicht alles lernen konnten, genau deswegen! Ich will Euch
                                                          om
        dann noch etw
                     as genauer erzählen, wie es kam, dass ich v
        dann noch etwas genauer erzählen, wie es kam, dass ich vom
                                     es im '
        Mai bis No
                               en Jahr
                                                        e, nur
                                          Chüngen' w
                  ember des letzt
                 v
                                                    ohnt
        Mai bis November des letzten Jahres im 'Chüngen' wohnte, nur
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