Sufis nennen den Austausch um die Essenz unseres Lebens 'Sohbet'.
'Sohbets' erinnern uns an unsere Geschichte, unsere individuelle und kollektive Geschichte als Menschheit. Sie halten etwas am Leben, das Mut macht, sie machen uns mit einer Sichtweise vertraut, die bei den Sufis immer durchscheint.
Dank ihnen beginne ich, die heutige Zeit und unser heutiges Leben anders, 'dreidimensional' zu sehen, wo ich stehe in meiner persönlichen Entwicklung, wie ich mich einordne in meiner Umgebung, erkenne Länge, Breite und Tiefe besser, genauer, farbiger.
Oder, wie es Hazrat Inayat Khan beschreibt: 'Wenn ich meinen eigenen Standpunkt aufgebe, freiwillig, aus Interesse am Leben, und durch die Augen und Ohren meines Gegenübers verstehen will, verliere ich nichts dabei, im Gegenteil: Mein Leben wird reich, weitet sich, dank dieser Bereitschaft.'
Natürlich fordert diese Bereitschaft einen Preis, das Wachs einer Kerze verbraucht sich; das Lichtspenden bringt sie dazu, sich zu verbrauchen, für einen Zweck, die Fähigkeit, 'idealisieren' zu können. Versteht Ihr die Symbolik darin?
'Wir werden reich, wenn unsere Hand, die gibt,
grösser ist als die Hand, die nimmt'
Richterswil, Oktober 2018 Herzlich Puran
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