Northstar

Ratgeber Februar

Das Leben von Rama umrunden - 2

aus: Hazrat Inayat Khan:

'Unity of Religious Ideals'

(siehe auch Thema)

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Als Sita diese Versammlung betrat, mit einer Blumengirlande in den Händen, fiel ihr erster Blick auf Rama, und sie konnte ihren Blick nicht vom Ideal ihrer Seele auf irgendjemand anderen richten, denn ihre Seele erkannte die Perle in ihrem Herzen. Sita kam sofort her und legte die Girlande um den Hals dieses Jünglings, der so einfach und bescheiden war und mit unschuldigem Blick hinter all den glänzenden Heerscharen stand..

Viele wunderten sich über diese Wahl, aber viele andere wurden bei dem Gedanken an Neid und Eifersucht wie glühendes Feuer. Derjenige unter ihnen, der am meisten beunruhigt war, war der König von Lanka, Ravana. Denn Sita war nicht nur als die schönste Prinzessin der damaligen Zeit bekannt, sondern wurde auch Padmani, die ideale Jungfrau, genannt. Wie Rama in seinem Charakter ein Vorbild war, so wurde in Sita der ideale Charakter geboren.

Dann kam die Trennung der beiden. Sita, die Rama auf seiner zwölfjährigen Vanavasa, d.h. dem Umherstreifen im Wald, gefolgt war, wurde einmal allein im Wald zurückgelassen, und Rama war gegangen, um etwas Wasser zu holen. Genau dann war Sita verschwunden, und nach großen Schwierigkeiten und großem Kummer wurde ihre Spur wiedergefunden. Sie war von Ravana gefangen genommen worden. In dieser Gefangenschaft lebte sie unermüdlich für Rama und gab den Verlockungen und Drohungen Ravanas nicht nach. Am Ende wurde der Sieg errungen. Rama kämpfte mit Ravana und brachte Sita nach Hause zurück..

Diese Geschichte vermittelt das Bild, dass das Leben für jeden ein Kampf ist, im Kleinen wie im Großen. Die äußere Art des Kampfes mag für jeden anders sein, aber gleichzeitig kann niemand inmitten dieser Welt leben und ohne Kampf sein. In diesem Kampf hat derjenige, der am Ende gewinnt, den Zweck seines Lebens erfüllt; wer am Ende verliert, hat verloren.

Das Leben von Rama legt nahe, dass der Kampf in der Welt, abgesehen von innerem Streit, das Erste ist, dem man sich stellen muss; und wenn man bei jeder Prüfung und jedem Versuch im Leben an seinem eigenen Ideal festhält, wird man zweifellos zu einem Stadium gelangen, in dem man siegreich sein wird. Es spielt keine Rolle, wie klein der Kampf ist, aber der Sieg, der am Ende eines jeden Kampfes errungen wird, ist die Kraft, die den Menschen auf dem Weg zum Ziel des Lebens weiterbringt.

Das Leben von uns Menschen, wie groß und tief es auch sein mag, hat seine Grenzen. Vor den Bedingungen des Lebens wird der größte Mensch auf Erden, die mächtigste Seele, einen Moment lang hilflos erscheinen. Aber es ist nicht der Anfang, der zählt, es ist das Ende. Es ist der letzte Ton, den eine große Seele anschlägt, der beweist, dass sie echt und wahr ist.


Tannenbäume, was bedeuten eure Zweige?

- Hände, die sich zum Himmel strecken, um die Erde zu segnen.

 

Tannenbäume, wozu seid ihr geschaffen?

- Wir sind Tempel, errichtet für die Anbeter Gottes in der Natur.

 

Tannenbäume, erzählt mir das Geheimnis eures Lebens.

- Wir sind die Schatten der Seelen am Kreuz,

die geduldig auf die Stunde ihrer Befreiung warten.

 

Gayan - Tanas


(Maheboob Khan, Hazrat Inayat Khans Bruder, hat in der Mitte des letzten Jahrhunderts eine Reihe von Hazrat Inayat Khans Aphorismen in Musik gesetzt, wie das ‘How Shall I Thank Thee’. Mohammed Ali Khan, Hazrat Inayat Khans Cousin, hat ums Jahr 1956 herum dieses Lied in einem Konzert in Zürich gesungen – hier könnt Ihr es hören)


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