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Petama Ratgeber November Akasha - der Innere Raum 2 aus: Hazrat Inayat Khan: 'The Soul Whence and Whither? - Jinn' |
Die Tiefe dieses Sinnes, des Inneren Sinnes ist subtiler, als wir uns vorstellen können. Wenn dieser Sinn seinen freien Ausdruck findet, nimmt er das Leben nicht nur durch die Sinnesorgane intensiver wahr, sondern er macht sich unabhängig von den Sinnesorganen. Er durchdringt das Leben tief, und wie Kabir sagt: ‘Er sieht ohne Augen und hört ohne Ohren’. Der Grund dafür ist folgender: Alles, was existiert, ist in einem Raum, im Akasha, enthalten; und indem es im Akasha lebt, wird die Natur aller Dinge offenbart. In der Tat gibt es nichts in dieser Welt, das nicht spricht. Alles und jedes Wesen ruft unaufhörlich seine Natur, seinen Charakter und sein Geheimnis heraus; und je mehr der innere Sinn geöffnet ist, desto mehr wird es fähig, die Stimme aller Dinge zu hören. In jedem Menschen ist dieser Sinn vorhanden, doch zum größten Teil verborgen, verschüttet; und sein Verschüttetsein bereitet Unbehagen, denn er ist etwas Lebendiges, das einzig Lebendige, das es gibt. Im Konzept des ‘Wortes, das verloren ging’ liegt dieses Geheimnis; wenn dieser innere Sinn einmal die Mauern durchbrochen hat, die ihn einschließen, atmet er die Freiheit und das Glück, die der Seele gehören; die Seele erlangt. Jedes Unbehagen, aus welcher Quelle auch immer, kommt durch den Mangel an Verständnis. Je mehr der innere Sinn zugedeckt ist, desto mehr empfindet sich die Seele im Dunkeln. Aus diesem Grund ist das Zeichen der erleuchteten Seele die Bereitschaft zu verstehen; deshalb sind diese Seelen leicht zu versöhnen. Wenn ein Mensch sich selbst besser verstehen kann, kann er auch einen anderen Menschen besser verstehen lassen. Doch wenn ein Mensch selbst verwirrt ist, verwirrt er den anderen, anstatt ihn zu verstehen. Auf diese Weise werden Unterschiede erzeugt. Bei den Sinnesorgane sind die Akashas oder Behältnisse von grober und feiner Natur. Je feiner das Organ ist, desto tiefer kann es wahrnehmen; das Grobe nimmt dem Organ seine Wahrnehmungskraft. Dies zeigt, dass der Körper mit einem Glashaus aus Spiegeln verglichen werden kann. In der persischen Sprache haben die Dichter ihn Aina Khana genannt, was ‘Tempel der Spiegel’ bedeutet. Das Auge steht wie ein Spiegel vor allem, was sichtbar ist; es reflektiert alles, was es sieht. Die Ohren sind die Aufnahme für das Echo jedes Geräusches, das auf sie fällt. Der Tastsinn und der Geschmackssinn sind gröber als der Seh- und der Hörsinn. Gleichzeitig sind sie von gleicher Natur; alle süßen, sauren und salzigen Geschmäcker sowie das Gefühl von Wärme und Kälte werden von ihnen wahrgenommen, und sie sind wie Spiegel, in denen sich die Gegenstände spiegeln.
Die Vergnügungen des Lebens verblenden; nur die Liebe reinigt den Rost vom Herzen, dem Spiegel der Seele.
Schale des Saki
(Maheboob Khan, Hazrat Inayat Khans Bruder, hat in der Mitte des letzten Jahrhunderts eine Reihe von Hazrat Inayat Khans Aphorismen in Musik gesetzt, wie das ‘How Shall I Thank Thee’. Mohammed Ali Khan, Hazrat Inayat Khans Cousin, hat ums Jahr 1956 herum dieses Lied in einem Konzert in Zürich gesungen – hier könnt Ihr es hören) |
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