Peace

Thema Oktober

'Das Leid eines Liebenden'

aus: Hazrat Inayat Khan:

'Love, Human and Divine'

(siehe auch Forum)

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Das Leid eines Liebenden ist unaufhörlich, in der Gegenwart und in der Abwesenheit des Geliebten: wenn er da ist aus Angst, dass er gehen könnte, und wenn er nicht da ist, aus Sehnsucht nach seiner Gegenwart.

In der Vorstellung des Inneren Lebens ist das Leid der Liebe das Dynamit, das das Herz aufbricht, auch wenn es hart wie ein Stein ist. Wenn diese Härte, die das innere Licht verdeckt, durchbrochen wird, entspringen die Ströme aller Glückseligkeit wie Wasserquellen hoch in den Bergen.

Der Leid der Liebe wird mit der Zeit zum Leben des Liebenden; der Schmerz der Wunde in seinem Herzen bringt ihm eine Freude, die nichts anderes geben kann. Das brennende Herz wird zur Fackel auf dem Weg des Liebenden; sie erhellt seinen Weg erhellt und führt ihn zu seinem Ziel. Die Freuden des Lebens blenden, nur die Liebe reinigt den Rost vom Herzen, dem Spiegel der Seele..

Als eine Sklavin einmal das Bett eines Padischahs machte, wollte sie erleben, wie es sich anfühlen würde, in diesem königlichen Bett zu ruhen. Die große Hitze der Sonne, die Brise, die durch die Fenster dieses königlichen Schlafzimmers strömte, die Blumen und Parfüms, die auf den Boden gestreut wurden, der wunderbare Duft des brennenden Weihrauchs, machten es ihr so angenehm, dass sie einschlief, sobald sie sich an ein Kissen auf diesem Bett lehnte.

Sie schlief so tief, als wäre sie in der Umarmung des Todes. Doch bald kamen König und Königin, und sie waren erstaunt über die Kühnheit und Frechheit dieser Sklavin. Der Badischah weckte sie mit einem Peitschenhieb, und ein oder zwei weitere Schläge folgten, um die Königin von jedem Verdacht zu befreien.

Die Sklavin stand erschrocken auf und schrie laut, doch dann begann sie zu lächeln. Ihr Lächeln machte den König und die Königin noch neugieriger als ihr Fehler. Sie fragten, was sie zum Lächeln gebracht habe. Sie sagte: ‘Ich lächelte bei dem Gedanken, dass die Bequemlichkeit und die Freude dieses Bettes mich dazu verleitet haben, für einen Moment das Vergnügen zu erleben, dessen Strafe mir in Form dieser Schläge zuteil wird; und so frage ich mich, da du dein ganzes Leben lang das Vergnügen dieses bequemen Bettes erlebt hast, welche Strafe du dafür bei Gott, dem König aller Könige, zu zahlen haben wirst’.

Es liegt in der Natur des Lebens, dass jedes kleine Vergnügen einen unvergleichlich größeres Leid als Preis hat. Der Liebende hat daher alles Leid gesammelt, sie sind der Tagespreis, und sein Weg wird auf der Lebensreise von der Erde zum Himmel sanfter sein. Dort wird er reich sein, während alle anderen arm sein werden.


Die Liebe eines Liebenden, der sich auf die Antwort des Geliebten stützt,

ist wie eine Flamme, die Öl braucht, um zu leben;

doch ein Liebender, der auf seinen eigenen Füßen steht,

ist wie die Laterne der Sonne, die ohne Öl brennt.

 

Vadan - Chalas


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