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Petama Forum Juli Zuhause - 1 aus: Hazrat Inayat Khan: 'In an Eastern Rosegarden - Dependence' |
In unserer irdischen Erfahrung kennen wir das Zuhause zunächst als einen physischen Ort. Heute gibt es das Bedürfnis nach einem wirklichen Zuhause kaum noch. In der Tat möchten die meisten Menschen in Restaurants oder Hotels leben; sie denken, dass es weniger Mühe macht, dass es so viele Kosten und Schwierigkeiten in unserem Leben erspart, dass es uns Zeit gibt, an viele andere Dinge zu denken, dass es die Mühe des Umsorgens von uns nimmt. Das ist eine falsche Vorstellung. Das häusliche Leben scheint immer mehr zu verschwinden. Das Leben wird mehr und mehr zu einem Hotelleben. Nur sehr wenige Menschen auf der Welt erleben und genießen heute das Leben zu Hause, oder sie sind nicht in der Lage, es zu schätzen, weil sie es gar nicht kennen. Wenn wir unsere Vorstellung von einem Zuhause verlieren, denken wir daran nur noch wie an Taubenschläge, in die tausend oder mehr Tauben gesteckt und abends eingesperrt werden können, ja, wir verwandeln die Welt in ein Gefängnis. Jedoch ist die Vorstellung von einem wirklichen Zuhause heilig. Das Ideal eines Zuhauses in früheren Zeiten war ganz anders. Das Zuhause jedes Menschen war ein Palast für ihn. Es konnte eines aus Stroh, Schilf, Bambus, Ziegeln, Erde oder Marmor sein, doch das Zuhause eines jeden war ein Palast. Selbst in unserem primitiven Zustand hat der Geist die Kunst entwickelt, ein Zuhause zu bauen, sogar noch, bevor der Mensch erschaffen wurde. Die eigentliche Kunst der Architektur begann damit, dass Menschen Löcher in den Boden gruben, Steine aufschichteten und Berghöhlen als Wohnräume nutzten. Der erste Gedanke, der sie dazu inspirierte, war nicht, wie sie es für sich bequemer, praktischer oder schöner machen könnten; vielmehr war ihr erster Gedanke, es so zu bauen, dass sie mehr an den Schöpfer denken konnten. So rief das Haus das Bild eines Tempels hervor, und die Stufen erinnerten an den Pfad zu diesem Tempel, wobei jede Stufe ein Symbol für eine andere Daseinsebene war. Am Anfang stand die Überlegung, ihr eigenes Haus als Tempel zu sehen und zu nutzen. Ein Zuhause ist also auch ein Ort, an dem die Erziehung zuhause Grundlage der Schulbildung ist; und die Möglichkeit dieser Erziehung zuhause darf einem Kind nicht vorenthalten werden, denn sie ist ein großer Segen . Das menschliche Herz ist Wohnstatt der Seele,
Gayan - Boulas |